Internationale Tage und Gedenktage gibt es das ganze Jahr über fast täglich und einer dieser Tage ist der „Tag des Schlafes“, der jährlich am 21. Juni ist. Dieser spezielle Tag wurde im Jahr 2000 vom Verein „Tag des Schlafens“ ins Leben gerufen, um auf die Bedeutung des Schlafes aufmerksam zu machen. Passenderweise wurde hierfür der 21. Juni gewählt, da am Tag des kalendarischen Sommeranfangs sowohl der längste Tag, aber gleichzeitig auch die kürzeste Nacht des Jahres ist.
Doch warum schlafen wir überhaupt, was ist gesunder Schlaf und was passiert, wenn wir nicht genügend Schlaf bekommen?
Jeder Mensch braucht ausreichend Schlaf, die jeweils benötige Schlafdauer ist aber individuell. Grundsätzlich nimmt das Schlafbedürfnis jedoch mit dem Alter ab.
Babys und Kleinkinder schlafen noch bis zu 16 Stunden täglich, bei Jugendlichen sind es „nur noch“ rund 9 Stunden und Erwachsene kommen durchschnittlich schon mit 6-8 Stunden Schlaf pro Tag aus.
Die individuelle Schlafdauer hängt dabei vom eigenen Biorhythmus ab und wird stark von sozialen Faktoren, wie den jeweiligen Tagesabläufen (hauptsächlich Arbeit und Freizeit) des Einzelnen sowie dessen Kultur beeinflusst. In manchen Ländern ist es üblich, nicht nur in der Nacht, sondern auch während der Mittagszeit zu schlafen. Der Hell-/Dunkelrhythmus der Natur spielt für den Schlaf nur eine untergeordnete Rolle. Auch die Tatsache, ob man selbst ein Lang- oder Kurzschläfer ist, hängt von der jeweiligen inneren Uhr ab.
Obwohl der Schlaf für uns Menschen (und auch für Tiere) überlebenswichtig ist, ist seine eigentliche Funktion bis heute nicht vollständig geklärt. Nachgewiesen ist bislang, dass sich während des Schlafs die Atemfrequenz verlangsamt, der Blutdruck sinkt, der Puls verringert und auch die Körpertemperatur abnimmt. Der Körper versucht sich durch diese Einschränkungen seiner Funktionen zu erholen und die benötigten Energiereserven wieder aufzufüllen.
Durch diverse Tests und Studien wurde festgestellt, dass wir im Laufe unseres Schlafes in der Regel mehrere Phasen durchlaufen, die sich mehrmals wiederholen. Diese einzelnen Phasen können durch die Aktivität der Hirnströme, mit Hilfe eines Elektoenzephalogramms (EEG), gemessen werden und bestimmt werden.
Während unseres Schlafes wechseln hauptsächlich zwei Phasen ab, die zusammen immer etwa 1,5 Stunden dauern. Zum einen gibt es auch Phasen, in denen wir nicht so tief schlafen und uns leicht wecken lassen. Während dieser Zeit träumen wir auch besonders häufig und können uns, sollten wir währenddessen wach werden, auch besonders gut an unsere Träume erinnern. In den Traumphasen wurden in den Test auch schnelle Augenbewegungen der Probanden festgestellt, die auf eine verstärkte Aktivität des zentralen Nervensystems hindeuten. Gleichzeitig fahren aber die Muskeln ihre Tätigkeit zurück. Zum anderen gibt es die Tiefschlafphase, in der wir nur schwer wach zu bekommen sind. Auch der Körper fährt in diesem Zeitraum seine Funktionen (Blutdruck, Temperatur) zurück, um sich besser erholen zu können.
Dieser gesunde Schlaf ist besonders wichtig für unsere Gesundheit, denn nur wer ausreichend schläft fühlt sich körperlich und geistig fit und stärkt gleichzeitig auch das Immunsystem.
Bekommen wir nicht genügend Schlaf, ist der Körper nicht richtig erholt und wir fühlen uns matt, antriebslos und können uns nur wenig konzentrieren. Diese Situation können wir kurzzeitig aushalten, jedoch sollten wir vermeiden, dass wir über längere Zeit an Schlafmangel leiden. Übermüdung kann nämlich auch gravierende Folgen haben. So werden viele Unfälle zu Hause, am Arbeitsplatz oder im Straßenverkehr, häufig durch einen Sekundenschlaf ausgelöst, der durch Schlafmangel ausgelöst wird.
Häufige Auslöser für schlechten oder nicht ausreichend Schlaf sind ein gestörter Biorhythmus, der beispielsweise durch Schichtarbeit, zu viel Stress, hoher Alkohohl- oder Nikotinkonsum oder auch ständiges Nachdenken und Grübeln vor dem Schlafen gehen ausgelöst wird.
Experten empfehlen daher gerade abends auf Suchtmittel zu verzichten und erst ins Bett zu gehen, wenn man wirklich müde ist. Auch ein kurzer Spaziergang oder Sport können helfen, um den Kopf frei zu bekommen und unbeschwert ein- und durchschlafen zu können.
Kurzzeitig können auch pflanzliche Mittel, wie Baldrian, Lavendel, Hopfen oder Passionsblume sowie diverse Entspannungstechniken (zum Beispiel Meditation, Yoga oder Thai-Chi) helfen. Wer aber seit Längerem (als Maßstab gelten hier etwa 4 Wochen) unter Schlafmangel leidet oder schlecht schläft, der sollte auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen und die Ursachen hierfür herausfinden.