Wohlfühlen am Arbeitsplatz

Frau sitzt im Buero am Computer

Einen Großteil unseres Lebens verbringen wir an unserem Arbeitsplatz. Pro Woche halten wir uns durchschnittlich 40 Stunden im Büro auf. Bei vielen nimmt der Job sogar mehr Zeit in Anspruch als sie für Freizeit oder ihre Familie aufbringen. Klar, dass es daher besonders wichtig ist, dass wir uns an unserem Arbeitsplatz wohlfühlen und gern zur Arbeit gehen. Außerdem kann jemand, der sich wohlfühlt deutlich mehr Leistung erbringen und entwickelt viel mehr kreative Ideen als jemand der ungern ins Büro geht.

Ob sich jemand an seinem Arbeitsplatz wohlfühlt, ist von vielen Faktoren abhängig. Sind die Arbeitskollegen, Mitarbeiter und Chefs nett? Stimmen die räumlichen Faktoren? Und ist der Schreibtisch optimal angepasst?

Die Gestaltung des Büros ist meist durch die Geschäftsleitung festgelegt, da die Raumgestaltung im kompletten Unternehmen meist einheitlich sein muss. Dennoch ist die richtige Beleuchtung und das passende Raumklima sehr wichtig. Viele Arbeitsplätze sind schlecht beleuchtet und stellen daher eine Belastung für die Augen dar. Hilfreich ist es zusätzlich zum Deckenlicht, welches für eine gleichmäßige Beleuchtung sorgt, auch noch eine Schreibtischlampe parat stehen zu haben. Diese kann eingesetzt werden, wenn beispielsweise im Sommer die Rollläden zu gemacht werden, weil es Kollegen blendet, euer Schreibtisch aber total im Dunkeln steht. Je angenehmer die Raumtemperatur ist, desto leichter fällt es sich zu konzentrieren und effektiv zu arbeiten. Je nach Jahreszeit sollte die Temperatur in eurem Büro zwischen 20°C und 26°C liegen. Achtet auf jeden Fall darauf regelmäßig komplett durchzulüften. Auch Pflanzen tragen zu einer Verbesserung des Raumklimas bei. Hier ist aber auch zu bedenken, dass man sich um diese auch kümmern muss.

Falls ihr bei der Farbgestaltung eures Büros mitreden könnt, achtet darauf, dass möglichst helle und freundliche Farben verwendet werden. Zu bunt und knallig darf es allerdings nicht werden, da ihr sonst leicht abgelenkt werden.

Um sich wohlzufühlen ist es für viele auch wichtig, etwas von ihrer Persönlichkeit mit an den Arbeitsplatz zu bringen. Das können private Fotos, Urlaubsmitbringsel, Pflanzen oder auch Stofftiere sein. Wenn zu viel auf dem Schreibtisch herumsteht, lenkt das eher ab und kann sogar die Kollegen nerven. Stellt euch einmal vor, ihr müsstet ständig die Blumen eurer Kollegin gießen, wenn diese im Urlaub ist oder es einmal wieder vergessen hat. Oder ihr müsst den ganzen Tag ein Poster des Lieblingsfußballvereins eures Kollegen ansehen, obwohl ihr euch überhaupt nicht für den Sport interessiert. Würde euch wahrscheinlich auch nicht gefallen oder? Behaltet ein gewisses Maß an Individualität bei, aber übertreibt es nicht mit den persönlichen Dingen am Arbeitsplatz. Die richtige Mischung zwischen kreativem Chaos und Ordnung machts.

Wer sich mit seinen Kollegen nicht versteht, dem kann die Arbeit noch so viel Spaß machen, richtig wohlfühlen wird er sich an seinem Arbeitsplatz nie. Gerade in Großraumbüros treffen viele unterschiedliche Charaktere aufeinander, die miteinander klarkommen müssen. Ihr müsst ja nicht gleich beste Freunde mit euren Kollegen werden, aber damit sich alle wohlfühlen, heißt es Kompromisse eingehen und nicht immer nur auf die eigene Meinung und die eigenen Bedürfnisse zu bestehen.

Das heißt beispielsweise, dass es gut wäre wenn man zunächst nachfragt, sobald man die Fenster längere Zeit öffnen, die Heizung andrehen oder die Jalousien komplett zumachen möchte, ob es auch für alle okay ist. Denn nicht jeder hat das gleiche Wärme-/Kälte- oder Hell-/Dunkelempfinden.

Auch wenn im Büro ein Radio aufgestellt ist, sollte man sich mit den Kollegen abstimmen welcher Sender gehört wird. Bei unterschiedlichen Geschmäckern hat es sich zum Beispiel bewährt, dass der Sender wöchentlich gewechselt wird, so dass jeder einmal seinen Favoriten hören kann. Ebenso ist es wichtig, dass in einem Büro jeder die Möglichkeit hat zu Wort zu kommen und seine Meinung zu äußern. Es wird immer so sein, dass es ein paar lautere und leisere Charaktere gibt, aber solange eine gesunde Mischung bestehen bleibt und nicht einer meint, er könne sich alles herausnehmen, dann steht einer guten Zusammenarbeit nichts mehr im Wege. Schließlich verbringt ihr sehr viel Zeit miteinander, da ist Harmonie das A und O.

Wer einen Großteil seines Arbeitsalltages am Schreibtisch verbringt, für den ist es empfehlenswert darauf zu achten, dass dieser ergonomisch eingerichtet ist – sonst drohen im schlimmsten Fall schwere gesundheitliche Folgen, wie zum Beispiel Rückenschmerzen, Haltungsschäden oder Durchblutungsstörungen.
Um dem vorzubeugen ist die richtige Haltung am Schreibtisch unabdingbar. So schont ihr Rücken, Hals, Nacken, Schultern und Arme. Wichtig ist, dass der untere Rücken durch den Stuhl gestützt wird und die Beine ausreichend Bewegungsfreiheit haben. Natürlich solltet ihr zwischendrin immer einmal wieder kleine Pausen einlegen, in denen ihr aufsteht und euch bewegt. Ansonsten ist es wichtig eine gerade Haltung einzunehmen, das heißt, dass der Kopf geradeaus auf den Monitor gerichtet ist und diesen auf Augenhöhe zentriert im Blickfeld hat. Schultern und Oberarme sollten locker bleiben, die Unterarme möglichst auf dem Schreibtisch aufliegen, um das Handgelenk zu entlasten.

Doch nicht nur die richtige Sitzposition, auch die Anordnung des Bildschirms, der Tastatur, der Maus sowie weiteren Utensilien müssen bedacht werden, um eine angenehme Arbeitsumgebung zu schaffen, in der man sich wohlfühlt. Den Monitor nach Möglichkeit in einem Abstand von 50-80 cm von euch aufstellen und so einstellen, dass die oberste Bildschirmzeile leicht unterhalb der Sehachse liegt. Diese ergibt sich aus einer leichten Neigung des Kopfes nach vorn und einem leicht nach unten geneigten Blick. Optimal ist es, wenn die Tastatur mittig aufgestellt wird und nicht zu weit in den Schreibtisch ragt. Auch die Maus muss noch leicht und ohne größere Streckungen zu erreichen sein.

Wenn möglich solltet ihr, wie bereits erwähnt mehrmals am Tag aufstehen und euch ein bisschen bewegen. Versucht alle Arbeiten, die nicht unbedingt im Sitzen erledigt werden müssen im Stehen zu machen. Schreibt eurem Chef oder den Kollegen also nicht immer nur eine E-Mail oder ruft sie an, sondern geht doch einfach einmal direkt bei ihnen im Büro vorbei. Das fördert nicht nur die persönliche Kommunikation, sondern gleichzeitig auch noch eure Gesundheit.