Frühlingsgefühle – gut gelaunt, ausgeschlafen und verliebt – Schlafexperte Jürgen Schuster zeigt wie es geht

Seniorenpaar, er schenkt ihr Blumen, Kussvon Jürgen Schuster

Warum wir ohne eigenes Zutun jetzt gute Laune haben – und wie Sie diesen Effekt selbst verstärken können.

Spüren Sie schon, wie die Sonne Ihnen gut tut? Fällt Ihnen Lächeln leichter, erleben Sie Ihre Mitmenschen anders, sympathischer? Wir erholen uns vom Winter, von der Grippewelle und stehen leichter auf. Es ist schon hell am Morgen wenn der Wecker klingelt, die Sonne scheint in die Wohnung, das macht einfach Freude.

Verliebt man sich im Frühling leichter?

Ganz klar – ja! Die Jahreszeit macht uns das Flirten leichter, aus verschiedenen Gründen. Wie attraktiv wirkt das andere Geschlecht, wenn jeder bis zum Hals in viel Stoff eingemummelt ist und ob des kalten Windes grimmig schaut? Jetzt lassen wir ganz amtlich ein Stück weit die Hüllen fallen und zeigen wieder Figur und Haut. Zum anderen fließen unsere Hormone anders und bringen uns in Flirt-Laune. Im Winter mit seiner Dunkelheit war unser Schlafhormon (Melatonin) dominanter und gilt daher auch als ein Grund des Winterblues. Mit Hilfe der Helligkeit bildet unser Körper jetzt viel mehr Serotonin und weniger Schlafhormon, das macht uns schon mal wacher und weckt die Lebensgeister. Männer produzieren zusätzlich im Frühjahr mehr Testosteron – das macht sie selbstsicherer beim Flirten und gleichzeitig anziehender für die Damenwelt. Vor der Zeit als es die Pille gab, wurden tatsächlich im Mai die meisten Kinder gezeugt. Ein schöner Beweis für die Frühlingsgefühle im Wonnemonat.

Und es gibt noch weit mehr Effekte –

Sonnenlicht sorgt für Vitamin D – unserem „rundum-sorglos“ Hormon.

Wir haben schon darüber geschrieben wie wertvoll das Sonnenhormon Vitamin D für unsere Gesundheit ist. Auch die Psyche profitiert überdurchschnittlich, der Mangel den wir im Winter entwickelt hatten sorgte nämlich bei vielen für Müdigkeit, Erschöpfung und üble Laune, Muskelkrämpfe und Erkältungen. Jetzt lassen wir die Waage in die andere Richtung ausschlagen und stärken Psyche, Immunsystem, Knochen und Stimmung mit viel Sonne und fühlen uns einfach besser, geradezu unbesiegbar. Klasse, doch achten Sie auch auf Ihre blasse, wintermüde Haut. Cremen Sie sich nach einigen Minuten ein – die Sonne wird oft noch unterschätzt.

Zuwendung baut Stress ab

Wie Sie sicher wissen gilt Stress heute als die Krankheitsursache Nr. 1. Es wird entsprechend viel geschrieben über „Stressmanagement“ etc., doch die einfachsten und wichtigsten Methoden werden selten angeführt. Zuwendung hilft am stärksten – bereits zwei ehrliche Umarmungen am Tag senken den Blutdruck und das Stress-Level. Das Bindungshormon Oxytocin macht es möglich. Frühlingsgefühle und die Sonne sorgen zusätzlich für gute Laune und damit dafür, dass wir heiterer und entspannter durch den Tag gehen. Jetzt noch etwas Zuwendung – heute schon umarmt worden?

Wie Sie den Frühlingseffekt verstärken – Licht für die Psyche

Je mehr Sie sich jetzt im Freien aufhalten, umso besser. Nutzen Sie jede Pause während der Arbeit, um nach Draußen zu kommen. Sollte Ihr Chef das komisch finden, erzählen Sie ihm ruhig davon, dass solche kleinen Pausen Ihr Gehirn anregen und die Leistung fördern. Lassen Sie sich am Wochenende von nichts und niemanden in der Wohnung festhalten, Putzen und Co. können warten bis es mal wieder regnet. Die Eisdielen haben schon offen und auch in den Cafés sind die Tische im Freien aufgestellt und werden reichlich genutzt. Nehmen Sie Ihr Fahrrad für einen kleinen Einkauf oder gehen Sie zu Fuß – und genießen Sie die milde Luft, das schöne Licht und die erkennbar freundlichen Gesichter in Ihrer Umgebung. Und wundern Sie sich nicht, wenn Sie dauernd lächeln wollen – ultra-cool sein ist jetzt für ein paar Monate mega-out.

Herzlichst,

Ihr Jürgen Schuster